Epicrates cenchria cenchria
Systematische Einordnung Klasse: Reptilia (Kriechtiere)
Unterklasse: Lepidosauria(Schuppenkriechtiere)
Ordnung: Squamata (Eigentliche Schuppenkriechtiere)
Unterordnung: Serpentes (Schlangen)
Überfamilie: Boidea (Wühl- und Riesenschlangenartige)
Familie: Boidae (Riesenschlangen)
Unterfamilie: Boinae(Boaschlangen)
Gattung: Epicrates (Schlankboas)
Art: Epicrates cenchria (Regenbogenboas)
Unterart: Epicrates cenchria cenchria (Rote Regenbogenboa)
Herkunft
Die Rote Regenbogenboa ist im nördlichen Teil Südamerikas verbreitet, man findet sie in Brasilien, Guyana und Venezuela wo sie tropische Regenwälder bewohnt. Sie
ist aber aufgrund der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes auch in
felsigen, baumkargen Gebieten und im Kulturland anzutreffen.
Schutzstatus WA II / Anhang B, Buchführungs- und Meldepflicht
Gift ungiftig
Aussehen Epicrates cenchria cenchria ist meist rötlichbraun gefärbt, auf dem Rücken verläuft eine Reihe kreisrunder Flecken, über den Kopf zieht sich ein kleiner schwarzer Strich. Sie gehört zweifellos zu den schönsten Epicrates-Arten. Durch ihre besonders glatten Schuppen schillert diese Boa bei Lichteinfall in allen Regenbogenfarben, deshalb wird sie auch Regenbogenboa genannt.
Größe + Alter Die Rote Regenbogenboa ist eine Schlankboa, das heißt sie wird nicht so groß und massig wie z.B. Boa Constrictor etc., gehört aber dennoch zu den Riesenschlangen. Sie kann eine Länge von über 2 Metern erreichen, wird aber meist nur zwischen 150cm und 180cm groß. Bei guter Pflege kann sie im Terrarium leicht älter als 20 Jahre werden.
Verhalten Regenbogenboas sind eher scheue Tier, sie sind dämmerungs-und nachtaktiv und am Tage so gut wie nie zu sehen. E.c.cenchria gilt als ruhig und ausgeglichen. Lediglich
Neugeborene sind recht nervös und beißen leicht zu. Dieses Verhalten
legt sich aber recht schnell und mit zunehmendem Alter und regelmässigem
Händeln sind diese Tiere äußerst friedfertig und ruhig. Das Verhalten
hängt aber natürlich auch immer vom jeweiligen Charakter des Tieres ab.
Ihre Lebensweise ist semi-arboreal (halb baum-, halb bodenbewohnend),
wobei sie mit zunehmendem Alter weniger
klettern. Meine
Tiere sind sehr gute und fleißige Kletterer, man findet sie aber auch
sehr oft vergraben im feuchten Boden. Man hört oft das Regenboas gerne
baden, allerdings kann ich das nicht bestätigen. Ich denke das dies eher
an zu trockener Haltung oder fehlenden feuchten Bereichen liegt.
Sie sind sehr unkomplizierte und gierige Fresser,
lediglich in der Paarungszeit machen Männchen eine Fresspause, Weibchen
während der Trächtigkeit. Akzeptiert wird lebendes wie auch totes
Futter: Mäuse, Ratten etc. in der passenden Größe.
Haltung
Da diese Art hauptsächlich in den tropischen Regenwäldern lebt, wird
sie in einem Regenwaldterrarium gehalten.
Als Bodengrund sollte man ein lockeres, saugfähiges Substrat verwenden
welches nicht leicht schimmelt. Von Kies, Sand, Zeitungspapier oder
dergleichen ist abzuraten! Ich verwende Pinienrinde auf 2/3 der
Bodenfläche, das andere Drittel besteht aus Terrarienerde mit
Spaghnummoos welches immer feucht gehalten wird. Ich denke gerade dieser
Feuchtteil ist für Regenbogenboas sehr wichtig, vor allem Jungtiere
brauchen für eine gesunde Entwicklung unbedingt feuchte
Versteckmöglichkeiten. Generell spielt die Luftfeuchtigkeit bei Regenbogenboas eine sehr wichtige Rolle, sie sollte zwischen 70% und 95% liegen. Da
die Boas empfindlich auf Stickluft reagieren, sollte das Terrarium
ausreichend belüftet sein, Zugluft muss allerdings unbedingt vermieden
werden. Wird
die erforderliche LF über einen längeren Zeitraum unterschritten, wird
dies unweigerlich zur Erkrankung bis hin zum Tod der Tiere
führen. Tagsüber sollte im Terrarium ein Temperaturgefälle von ca. 25°-30°C vorliegen, Nachts ca. 22°-24C. Temperaturen über 32° oder unter 21° werden von der Roten Regenbogenboa schlecht vertragen.
Die
meisten Epicrates mögen auch keine Wärme "von unten", man sollte also
keine Heizkabel/-matten verwenden sondern das Terrarium eher von oben
beheizen. Die Beleuchtung des Terrariums kann bei Epicrates c.c.
vernachlässigt werden, ist also Geschmackssache. Bei der Dauer der
Beleuchtung richte ich mich ein wenig nach den Jahreszeiten, so um
die 10-14 Stunden. Die
Größe des Terrariums richtet sich wie immer nach der Größe der Schlange:
1x0.5x0.75 (Länge x Tiefe x Höhe) entsprechend
der Länge der Schlange sollte man als Mindestmaß ansehen. Aber
natürlich gilt, je größer desto besser. Da
diese Schlangenart halb baum-/bodenbewohnend ist brauchen wir
als Einrichtungsgegenstände auch einige Klettermöglichkeiten welche
kräftig genug sein sollten um dem Gewicht und der Kraft der Schlange
stand zu halten, einige Versteckmöglichkeiten in verschiedenen
Temperaturzonen und eine Wasserschale welche groß genug sein sollte,
dass die Schlange auch mal darin baden kann.
Echte
Pflanzen gedeihen in einem solchen Tropenterrarium gut und können einen
großen Teil zu dem erforderlichen Raumklima beitragen. Allerdings
werden sie auch regelmäßig von den Schlangen ausgegraben oder zerdrückt.
Für
die Verkleidung von Rück- und Seitenwänden des Terrariums eignet sich
z. B. Xaxim. Dieses natürliche Material hat außerdem den Vorteil, dass
es bepflanzt werden kann, die Luftfeuchtigkeit lange hält und so für ein
natürliches Klima sorgt.
Winterruhe keine, allerdings wirkt eine Absenkung der Temperaturen um ca. 2°C im Winter stimulierend.
Zucht Wie alle Boa-Arten ist auch die Rote Regenbogenboa lebendgebärend, ihre Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit 3 bis 4 Jahren. Zur Zucht sollten allerdings nur gesunde und gut gernährte Weibchen gebracht werden. Die Paarungszeit beginnt im November und geht meist bis Februar. Nach ca. 4-5 monatiger Tragzeit kommen bis zu 30 Jungschlangen zur Welt.