Lampropeltis getula californiae
Systematische Einordnung
Klasse: Reptilia (Kriechtiere)
Unterklasse: Lepidosauria (Schuppenkriechtiere)
Ordnung: Squamata (Eigentliche Schuppenkriechtiere)
Unterordnung: Serpentes (Schlangen)
Zwischenordnung: Xenophidia (Nattern- und Vipernartige)
Familie: Colubridae (Nattern)
Unterfamilie: Colubrinae (Land- und Baumnattern)
Gattung: Lampropeltis (Königsnattern)
Art: Lampropeltis getula (Kettennattern/Mexiko-Königsnattern)
Unterart: Lampropeltis getula californiae (Kalifornische Kettennatter)
Herkunft Die Kalifornische Kettennatter ist hauptsächlich in den westlichen Staaten der USA (Kalifornien) sowie in Mexiko (Baja California) verbreitet. Man findet sie in Halbwüsten, Wüsten, aber auch in Wäldern und Wiesengebieten sowie Kulturlandschaften von der Ebene bis zu 800 Meter Meereshöhe.
Schutzstatus keiner
Gift ungiftig
Aussehen L.g.californiae hat einen schlanken Körperbau, der Kopf ist kaum vom Hals abgesetzt. Die Nominatform ist braun bis schwarz mit weißen oder gelben Querbinden. Allerdings gibt es mittlerweile viele verschiedene Farb- und Zeichnungsvarianten sowie auch Hybriden aus der Verpaarung mit anderen Natterarten.
Größe + Alter Die Kalifornische Kettennatter wird meist 130cm bis 150cm. Bei guter Pflege kann sie im Terrarium leicht 15 bis 20 Jahre oder älter werden.
Verhalten
Die Kettennatter ist ein neugieriges, agiles Tier das auch für Anfänger sehr gut geeignet ist. Als hauptsächlich bodenbewohnende Schlange klettert
Sie recht wenig, öfters kann man sie mal beim Graben beobachten. Das
Verhalten hängt aber natürlich auch immer vom jeweiligen Charakter des
Tieres ab.
L.g.californiae ist als eher aggressiv und nervös
bekannt, wenn sie sich bedroht fühlt fängt sie an wie eine
Klapperschlange mit ihrem Schwanz zu rasseln und beißt auch schnell mal
zu. Berührt man sie dann, wird ein übelriechendes Sekret aus der Kloake
abgesondert. Wenn man sie allerdings regelmäßig händelt, kann auch diese
Art sehr ruhig und "zutraulich" werden. Kalifornische Kettennattern sind überwiegend tag- und dämmerungsaktiv. Sie sind sehr unkomplizierte und gierige Fresser, lediglich in der Paarungszeit machen Männchen eine Fresspause, Weibchen während der Trächtigkeit.
Akzeptiert
wird lebendes wie auch totes Futter: Mäuse, Ratten etc. in der
passenden Größe. Lediglich mit Wüstenrennmäusen habe ich schlechte
Erfahrungen gemacht. Vorsicht!!! Lampropelten sind ophiophag,
das heißt Schlangen gehören zum natürlichen Nahrungsspektrum und gerade
diese Art ist dafür bekannt, dass sie auch gerne mal ihren Partner
frißt!
Haltung
Da diese Art hauptsächlich in relativ trockenen Gebieten lebt, wird Sie
in einem Trockenterrarium gehalten. Als
Bodengrund kann man Bucheneinstreu, Reptibark etc. oder auch
Sand verwenden. Man sollte nur aufpassen, dass es sich nicht um
scharfkantigen Quarzsand handelt, da sich sonst die Bauchschuppen der
Schlange entzünden könnten(ich persönlich habe noch nie Probleme in der
Richtung gehabt). Die Größe des Terrariums richtet sich wie immer nach
der Größe der Schlange: 1x0.5x0.5 (Länge x Tiefe x Höhe) entsprechend
der Länge der Schlange sollte man eigentlich als Mindestmaß
ansehen. Normalerweise gilt, je größer desto besser... Allerdings trifft
das meiner Meinung nach auf diese Art nicht zu, ich habe die Erfahrung
gemacht das die Kalifornische Kettennatter in einem zu großen Terrarium
sehr scheu und agressiv wird und nach allem beißt was in ihre
Nähe kommt. Dieses Verhalten hat sich aber in einem kleineren
Terrarium sehr schnell wieder gelegt.
Einzelhaltung
ist zu bevorzugen, da diese Art sehr kannibalistisch ist. Sollte man
sich jedoch zur Gruppenhaltung entschließen, muss auf jedem Fall
getrennt gefüttert und einige Zeit gewartet werden bevor man sie wieder
ins Terrarium setzt! Eine Vergesellschaftung mit anderen Schlangenarten
ist nicht möglich, da andere Schlangen als Nahrung angesehen werden.
Tagsüber sollte im Terrarium ein Temperaturgefälle von ca. 24°-28°C vorliegen, Nachts ca. 20°-24°C. Ein Sonnenplatz mit bis zu 35°C am Tage sollte auch angeboten werden. Die Luftfeuchtigkeit spielt eine untergeordnete Rolle, man hält sie bei 40-60%, nur in der Häutungsphase kann/sollte sie bis zu 80% ansteigen.
Bei der Dauer der Beleuchtung richte ich mich nach den Jahreszeiten.
Da
diese Schlangenart hauptsächlich bodenbewohnend ist, reichen als
Einrichtungsgegenstände wenige Klettermöglichkeiten, einige
Versteckmöglichkeiten in verschiedenen Temperaturzonen und eine
Wasserschale welche groß genug sein sollte, dass die Schlange auch mal
darin baden kann (auch wenn Sie dies nur selten tut).
Winterruhe Eine Winterruhe ist nicht zwingend notwendig, aber zu empfehlen. Allerdings sollten nur gesunde Tiere überwintert werden! Von November bis März (etwa 8 Wochen) werden die Tiere bei ca. 10-12°C
überwintert, das heißt Ende Oktober wird die Fütterung eingestellt.
Anfang November wird die Temperatur schrittweise abgesenkt und die
Beleuchtungsdauer verkürzt bis schließlich 10-12°C erreicht sind und das
Licht aus bleibt. Dies darf jedoch nicht zu schnell geschehen (ca. 2
Wochen) da die Schlange vor der Winterruhe ihren Magen und Darm komplett
entleeren muss! Natürlich werden mehrere Tiere getrennt überwintert, in kleinen Terrarien, Fauna-Boxen etc.
Als
Einrichtung dient Küchenpapier, ein Versteck und eine Wasserschale. Das
Trinkwasser ist weiterhin regelmäßig zu erneuern. Im Februar steigen
die Temperatur und Beleuchtungsdauer langsam wieder an bis die üblichen
Parameter erreicht sind. Dann kann wieder mit der Fütterung begonnen
werden.
Zucht L.g.californiae wird mit 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif, allerdings
ist eine erfolgreiche Zucht nur mit überwinterten Tieren gewährleistet
da in den kühlen Wintermonaten die Geschlechtszellen heranreifen.
Haben
die Tiere die Winterruhe gut überstanden, sollten die Männchen auf
„Diät“ gesetzt werden während die Weibchen üppig gefüttert werden. Das
Männchen soll schließlich nicht faul und träge werden und das Weibchen
braucht alle Reserven für die Strapazen der Schwangerschaft und
Eiablage. Nach der ersten Häutung füttert man beide nochmal üppig
(Kannibalismus) und nach der Kotabgabe kann man beide in ein Terrarium
setzten.
Die Kopulation dauert einige Minuten bis zu mehreren
Stunden. Es kommt meist zu mehreren Paarungen in dem Verlauf der
folgenden Tage.
Während der Paarung sollte man öfters mal nachschauen um eventuelle Fress-Unfälle verhindern zu können. War die Paarung erfolgreich legt das Weibchen ca. 6 Wochen später ihr Gelege ab. Dieses umfaßt durchschnittlich 5 bis 10 Eier.
Zu
diesem Zweck sollte man der werdenden Mutter eine Lege-Box zur
Verfügung stellen. Diese sollte abgedunkelt sein damit sie sich
darin auch sicher fühlt. In der Box sollten ca. 28°C
herrschen und sie wird mit einem feuchten Substrat gefüllt, z.B.
Vermicullit oder
Sphagnummoos.
Nach der Ei-Ablage werden diese bei 25°C bis 30°C und einer Luftfeuchtigkeit von nahezu 100% inkubiert. Die durchschnittliche Inkubationszeit bei etwa 28°C beträgt ca. 60 bis 70 Tage.
Als Brutsubstrat eignet sich Vermiculit, Sphagnummoos oder auch
Schaumstoff.
Selbstverständlich
werden die frisch geschlüpften Schlangenbabys einzeln gehalten, denn
gerade Jungtiere haben ihre Geschwister zum Fressen gern.